Adriana H.
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Ich war mit meinem Hund, der von einem Hundepsychologen als stark unsicherer Hund mit defensiv-aggressiven Stressreaktionen diagnostiziert wurde, das erste Mal bei Frau Kannengießer, da er ein entzündetes Auge hatte.
Medizinisch hat sie einen guten Job gemacht: Die Untersuchung und Behandlung des Auges verliefen, soweit mein Hund es zuließ und Frau Kannengießer darauf eingehen konnte, kompetent. Dafür bin ich dankbar. Besonders schätzte ich, dass sie mir während der Behandlung die Sorge nahm, es könnte etwas Ernsteres sein. Es geht ihm inzwischen wieder gut.
Leider war der Umgang zu Beginn des Termins alles andere als professionell. Unter vier Augen erklärte ich ihr vorab, dass mein Hund sehr unsicher ist und unter Stress defensiv-aggressives Verhalten zeigt. Mein Ziel war, den Termin so kurz und stressfrei wie möglich zu halten. Vorsorglich hatte ich einen Maulkorb mitgebracht, da ich wusste, dass wir ihn brauchen würden.
Doch ab dem Moment, als ich meinen Hund hereinbrachte, reagierte Frau Kannengießer mit unangemessenen Bemerkungen. Sie belächelte die Diagnose des Hundepsychologen sowie die Einschätzungen mehrerer Hundetrainer und bezeichnete meinen Hund als „bloß einen Pöbler“. Ohne eine medizinische Indikation oder Begründung empfahl sie unter völlig fehlplaziertem Humor zudem eine Kastration, mit der Aussage, "eine Kastration ist zwar kein Allerheilmittel aber DER Sache würde es sicher helfen“. Solche Kommentare empfand ich als respektlos und unprofessionell.
Erst nachdem ich klarstellte, dass ich ausschließlich wegen des entzündeten Auges da war, besann sie sich und führte die Untersuchung schließlich sachlich und kompetent durch.
Zusammenfassend: Fachlich scheint Frau Kannengießer durchaus kompetent zu sein, aber es mangelt ihr an Einfühlungsvermögen und Respekt im Umgang mit Haltern und Hunden mit besonderen Bedürfnissen. Diese Eigenschaften sind in ihrem Beruf essenziell, insbesondere bei der Behandlung von Angsthunden.
Dass sie die komplexen Facetten von Angst und Stress bei Hunden offenbar nicht versteht, sich aber dennoch zu pauschalen Urteilen und unangebrachten Empfehlungen hinreißen lässt, ist in meinen Augen enttäuschend. Für eine Tierärztin, die regelmäßig mit so unterschiedlichen Tierpersönlichkeiten zu tun hat, ist dieses Verhalten nicht nur unangebracht, sondern auch unprofessionell.
In Notfällen würde ich einen weiteren Besuch in Betracht ziehen, jedoch mit klarer persönlicher Abgrenzung von Frau Kannengießer und ausschließlich medizinisch-fachlichem Fokus.