Adeline Hadangue
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Höchst unprofessioneller Vermittlungsablauf
Im Sinne der Tiere wird seitens des Vereinsvorsitzes nicht gehandelt.
Anfang August kontaktierte ich den Verein mit einer ernst gemeinten Adoptionsanfrage für einen Galgo.
Bereits vor der Vorkontrolle organisierte ich zwecks Abholung des Hundes eine Reise quer durch Deutschland und stellte die Betreuung meiner eigenen Hunde (zwei Galgos und zwei Podencos) zu dieser Zeit sicher.
Fünf Tage nach der VK meldete man mir zurück, dass ich ein harmonisches Rudel hätte, dem es an nichts fehle und das in einer gepflegten Umgebung leben darf.
Allerdings fand der Austausch zwischen VK und dem Vereinsvorstand erst vier Tage nach der VK statt (ich weiß, dass die Zeit begrenzt ist, aber dass so ein später Austausch nicht ohne Folgen bleibt, musste ich nun schmerzlich erfahren).
Zurückgemeldet wurde beispielsweise, dass ich im nächsten Jahr eine Ausbildung bzw. Umschulung beginne, was mit viel Stress einhergeht. Allerdings bin ich seit vier Jahren ausgebildete Lehrerin und beabsichtige lediglich im nächsten Jahr den Wechsel der Schulform, welcher sogar mit einer geringeren Arbeitsbelastung und besseren Arbeitszeiten einhergeht und zudem im Sinne meines Galgos ist, der zum Schulbegleithund ausgebildet wird.
Dass dieser Wechsel ohne eine weitere Ausbildung oder Qualifikation umgesetzt wird und das sogar etappenweise, interessierte niemanden.
Ebenfalls wurde mir negativ angekreidet, dass ich beabsichtige, irgendwann in der Zukunft in eine ländlichere Region, welche vom jetzigen Wohnort ca. 20 Minuten entfernt ist, ziehen zu wollen, weil ich mich in der Stadt weniger wohl fühle (konkrete Umzugspläne gibt es nicht).
Mir wurde unterstellt, dass ich es nicht schaffen würde, mit fünf Hunden spazieren zu gehen, was ich allerdings seit über einem Jahr bis zum Tod meines Podencos tagtäglich tat.
Aufgrund schlechter Erfahrungen bei Vermittlungen in der Vergangenheit wurde sogar verlangt, dass meine Mutter als Notkontakt während der VK anwesend ist, was ich prinzipiell sehr gut finde. Sie hat selbst einen Podenco und zudem wohnen in meinem Wohnhaus enge Freunde sowie eine Tierarzthelferin, die alle für meine Tiere da sind.
Der Vorstand teilte mir im Rahmen eines Telefonats mit, dass man mich für ungeeignet hält, eben aufgrund der aufgeführten Gründe und der „Tatsache“, dass ich keinen vernünftigen Notfallkontakt hätte und der Hund somit zu einem Rückläufer werden könnte.
Als ich auf die offensichtlichen Missverständnisse aufmerksam machen wollte, reagierte man wenig offen und gab mir keine Möglichkeit, mich zu erklären. Details über meine berufliche Zukunft konnte ich zu keinem Zeitpunkt richtigstellen.
Man teilte mir mit, dass man Rücksprache mit der VK halten wollen würde.
Vier Stunden später rief man erneut an, teilte mir mit, dass man die VK nicht erreicht hätte, aber mit dem gesamten Vorstand beschlossen hätte, dass sich an der Entscheidung nichts ändere.
Nach wie vor bot sich kein offenes Ohr für meine Ansichten.
Sehr wütend hat mich die Annahme gemacht, dass der Hund aufgrund meiner Lebensumstände zu einem Rückläufer werden würde, da mich die Haltung überfordere. Ich würde mich zudem in einer „Findungsphase“ befinden. Dass so ein Urteil durch Telefonate gefällt werden kann, empfinde ich als sehr übergriffig, zumal ich meinen Weg bezüglich meiner Windhunde bereits gefunden habe. Es ergab sich der Eindruck, dass die Vorsitzende wenig offen für Lebensmodelle ist, die nicht dem traditionellen Muster entsprechen.
Dass vernünftige Adoptanten mit Windhunderfahrung aufgrund schiefgegangener Vermittlungen in der jüngsten Vergangenheit unter Generalverdacht gestellt werden, Rückläufer zu generieren, ist definitiv nicht im Sinne der Tiere, die in Spanien auf ein schönes Zuhause warten, zumal im Sinne einer Doppelmoral immer wieder in den sozialen Medien darauf hingewiesen wird, dass das eigene Tierheim in Spanien rappelvoll ist.